Open Educational Resources (OER)

• mehr Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit: „freie Bildung für alle“, zugänglich auch für Personen und Institutionen, die sich keine hochwertigen und aktuellen Lernmaterialien leisten können

• Beitrag zu lebenslangem Lernen und Inklusion

• Potenzial zur Erreichung des vierten Nachhaltigkeitsziels "Chancengerechte und hochwertige Bildung"

• Inspiration: Anregungen für die eigene Lehre, durch Weiterentwicklung Qualitätssteigerung

• Zeitersparnis und Arbeitserleichterung: weniger Aufwand bei der (Neu-)Erstellung von Lehr- und Lernmaterialien, Aktualisierung, Anpassung an die Lehrsituation und Bedürfnisse der Studierenden, „das Rad nicht neu erfinden" müssen

• Vernetzung und Austausch: Möglichkeit der Teilhabe an einer Kultur der Zusammenarbeit und der offen gestalteten Lehr-Lern-Prozesse (Open Educational Practice), auch hochschul- und bildungsbereichsübergreifend (lebendige OER-Community)

• Mehrwert durch Teilen: aufwändig entwickelte Materialien verschwinden nicht „in der Schublade“

• Reputation: durch Veröffentlichung von OER lässt sich eigene Lehrexpertise auch über die Fakultät und Hochschule hinaus sichtbar machen

• Vernetzung und Austausch: Möglichkeit der Teilhabe an einer Kultur der Zusammenarbeit und der offen gestalteten Lehr-Lern-Prozesse (Open Educational Practice), auch hochschul- und bildungsbereichsübergreifend (lebendige OER-Community)

In den nächsten Absätzen werden einige zentrale Punkte angesprochen, die beim Finden, Nutzen, Erstellen und Veröffentlichen von OER eine entscheidende Rolle spielen. Wenn Sie mehr wissen wollen, schauen Sie sich am besten die in den Abschnitten und unten aufgelisteten Links zu weiterführenden Informationen, Selbstlernmaterialien und Hilfsmitteln an oder besuchen Sie die Weiterbildungsveranstaltungen der Servicestelle für Qualität in der Lehre oder externer Anbieter (auch unten bzw. rechts aufgeführt). Falls Sie Fragen haben oder eine individuelle Beratung wünschen, hilft Ihnen das Team der Servicestelle gern weiter.

Leider existiert kein OER-Siegel oder -Logo, durch das freie Bildungsmaterialien auf den ersten Blick zu identifizieren sind. Allerdings haben sich im Bildungsbereich für OER die offenen Lizenzen von Creative Commons bewährt. Steht ein Werk unter solch einer Lizenz, so ist diese angegeben, zumindest verbal, aber oft auch durch ein der jeweiligen Lizenz zugeordnetes Icon. Es gibt sechs verschiedene Creative-Commons-Lizenzen (CC-Lizenzen), die jeweils ein bestimmtes Nutzungsspektrum für ein entsprechend gekennzeichnetes Material festlegen. Weitere Informationen zu den CC-Lizenzen finden Sie hier.

Sie können auch davon ausgehen, dass es sich um OER handelt, wenn Sie bei Materialien die Hinweise bzw. Icons "CC0" oder "Public Domain" entdecken. Public Domain bedeutet, dass es sich um gemeinfreie Inhalte ohne urheberrechtlichen Schutz handelt. CC0 ist eine an die CC-Lizenzen angelehnte Bezeichnung, gemäß derer eine erstellende Person auf Urheberrechte verzichtet (in Deutschland ist dies allerdings nicht mit dem Urheberrecht zu vereinbaren).

Erst einmal sind dafür besonders spezielle OER-Portale und -Plattformen zu empfehlen, wie z.B.:

• twillo (OER für die Hochschule), für die Suche keine Anmeldung erforderlich; Zugriff auch über den OER Campus in Stud.IP möglich
• Wikiversity (Hochschule, Schule, Erwachsenenbildung)
• OER Commons (hier kann das passende „Education Level“ ausgewählt werden)

Darüber hinaus lassen sich Fotos, Bilder und Audiodateien unter CC-Lizenz u.a hier finden:

• Openverse
• Wikimedia Commons

Sie können außerdem mit mit gängigen Suchmaschinen CC-Lizenziertes recherchieren:

• Google: über die erweiterte Suche (Nutzungsrechte)
• MetaGer: über die Sucheinstellungen bei Bildern (Lizenz)
• DuckDuckGo: nach der Suche Filterung von Bildern und Videos nach Lizenzen möglich
• Ecosia: nach der Suche Filterung von Bildern nach Nutzungsrechten möglich

Ein weiterer Ansatz ist, Plattformen oder Portale für bestimmte Medientypen (z.B. Online-Kurse, Bilder, Videos, Musik//Geräusche, Dateien für 3D-Druck-Objekte) gezielt zu durchsuchen. Hier ist ggf. eine Voreinstellung der Lizenz oder ein nachträgliche Filterung der Suchergebnisse nach CC-Lizenz nötig. Bitte wenden Sie sich an die Servicestelle für Qualität in der Lehre, wenn Sie mehr Informationen oder Beratung zu dieser Rechercheoption wünschen.

Sie haben OER gefunden, die Sie gern direkt in der Lehre verwenden oder vielleicht auch zunächst bearbeiten, z.B. aktualisieren oder an Ihre spezifische Lehrveranstaltung anpassen, wollen? Dann sollten Sie sich zunächst mit der Lizenz des jeweiligen Materials auseinandersetzen, um sicherzugehen, dass Sie es auch auf die beabsichtigte Weise nutzen dürfen. Auf den Seiten vom Creative Commons finden Sie weitere Informationen zu den CC-Lizenzen, mit denen OER in den meisten Fällen ausgezeichnet sind. 

Neben der Verwendung des jeweiligen Materials im Rahmen seiner Lizenzbedingungen ist es zudem zwingend notwendig, dass Sie eine korrekte und vollständige Lizenzangabe vornehmen, und zwar direkt am Material oder möglichst nah an diesem. Sie können sich bei der Lizenzangabe an der sogenannten "TULLU+B"-Regel orientieren:

• T: Titel des Materials
• U: Urheber*n (Name der oder des Erstellenden)
• L: Lizenz
• L: Link zum vollen Lizenztext (zu finden als "Legal Code" der jeweiligen Lizenz auf den Creative-Commons-Seiten)
• U: Ursprungsort (Link, wo das Material auffindbar ist)
• B (falls das Material bearbeitet wurde): Auflistung von sämtlichen Veränderungen und Bearbeiter*innen (auch alle vorangegangenen)

Sie sollten diese beiden Aspekte sehr ernst nehmen, um kein Erlöschen der freien Lizenz und damit verbundene rechtliche Konsequenzen (Urheberrechtsverletzung, daraus potentiell resultierende Abmahnungen) zu riskieren.

Um Nachnutzenden entgegenzukommen, sind möglichst offene und bearbeitbare Dateiformate für OER zu empfehlen.

Laut OER-Policy der HAWK sind eigenständig entwickelte Bildungsmaterialien unter die Lizenz CC BY 4.0 zu stellen, die nur wenige Bedingungen für die Nachnutzung aufstellt und daher besonders für OER geeignet ist. Diese Lizenz sollte in der Regel ausgewählt werden, allerdings ist dies nicht immer möglich:

• Wird Material unter einer SA-Lizenz (CC BY-SA, CC BY-SA-NC) in der neuen OER verarbeitet, so muss das Endprodukt auch unter dieser Lizenz stehen.
• Wenn ansonsten mehrere OER miteinander kombiniert werden (Remix), gilt die Faustregel, dass stets die restriktivste Lizenz gegenüber freieren Lizenzen überlegen ist. Ein hilfreiches Tool, um herauszufinden, ob die Lizenzen des Ausgangsmaterials miteinander bzw. mit der Lizenz, die man selbst vergeben möchte, kompatibel sind, ist der CC-Mixer, der alle Möglichkeiten zur Lizenzierung des Endprodukts ausgibt.

Neben der Lizenz sollten Sie weitere Informationen zur Verfügung stellen, die Nachnutzende für eine Lizenzangabe benötigen. Besonders relevant ist die Nennung der Urhebenden. Gemäß OER-Policy unserer Hochschule sollten Sie entweder lediglich den/die Name(n) der Urheber*innen oder erst den Namen der Hochschule und dann den/die Name(n) der Urheber*innen nennen.

Sie können Ihre OER natürlich z.B. innerhalb einer Stud.IP-Veranstaltung, auf den HAWK-Webseiten oder an einem anderen beliebigen Ort veröffentlichen. Um die Auffindbarkeit Ihrer Materialien und damit die Nachnutzungswahrscheinlichkeit zu erhöhen, empfiehlt es sich aber, diese in OER-Repositorien oder auf OER-Plattformen zu platzieren.

Wie auch in der OER-Policy unserer Hochschule festgehalten, rät die HAWK zum vom Land Niedersachsen initiierten und geförderten OER-Portal "twillo" als Veröffentlichungsort. Hier können Hochschulmitarbeitende Bildungsmaterialien für den Hochschulkontext hochladen bzw. verlinken.

Als Angehörige der HAWK brauchen Sie keinen Account bei twillo anzulegen, sondern können sich direkt mit Ihren HAWK-Zugangsdaten anmelden. Bitte denken Sie daran, Ihre OER möglichst umfangreich mit Metadaten zu beschreiben, damit sie von Recherchierenden gefunden werden können. Weitere Informationen zum Workflow zur Veröffentlichung von OER sind hier auf den Seiten von twillo zusammengestellt.